Projekt „zammgrauft“

Präventionsprogramm für die 7. Klassen

Projekt „zammgrauft“

An zwei Tagen fand auch in diesem Schuljahr in den 7. Klassen der Karlheinz Böhm Mittelschule in Vaterstetten erneut das Projekt „zammgrauft“ statt. Durchgeführt wurde das Präventionsprogramm von einer Polizistin der PI Poing, die die beiden 7. Klassen dafür jeweils einen ganzen Tag besuchte. Das Ziel dieses Tages war es die Schüler in Bezug auf wichtige Themen, wie Gewalt, Zivilcourage und Mobbing, zu sensibilisieren und die Gemeinschaft und das Vertrauen ineinander zu stärken.

Dafür musste zunächst die gesamte Klasse eine Übung schaffen, bei der alle Schülerinnen und Schüler von der einen Ecke im Klassenzimmer zur Gegenüberliegenden kommen mussten, ohne dabei den Boden zu berühren. Dafür durften aber nur fünf Stühlen benutzt werden und diese mussten zudem auch immer von einer Person berührt werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zeigte sich aber schnell, dass man Aufgaben besser lösen kann, wenn man dabei zusammenhält, das Vorgehen in der Gruppe bespricht und auf die Vorschläge der Mitschüler hört. So wurde das gegenseitige Vertrauen gestärkt und auch gezeigt, dass es wichtig ist sich für andere Schüler einzusetzen und sich zu unterstützen. Anschließend mussten alle Jugendlichen eine Aussage, z. B. „Ein Metzger schlachtet ein Kälbchen“, oder ein Bild auf der „Gewaltskala“ von 0 -100 einordnen.

Dann wurde darüber diskutiert. Dabei kam relativ schnell die Frage auf, was denn eigentlich Gewalt ist und vor allem die Erkenntnis, dass jeder etwas Anderes als gewaltvoll empfindet. Für den einen ist ein Bild beispielsweise total harmlos, für den nächsten Schüler dagegen sehr gewaltvoll, da er dieses anders beurteilt. Somit wurde auch klar, dass das Opfer entscheidet, ob etwas gewaltvoll ist und nicht der Täter, für den es gegebenenfalls harmlos ist. Daraufhin wurden auch die Formen von Gewalt besprochen und ein Bezug zur Schule hergestellt. Insbesondere ging es um die psychische Gewalt, zu welcher auch Mobbing gehört.

Zum Abschluss konnte in einem Rollenspiel dann das Thema „Zivilcourage“ anschaulich nachgestellt und besprochen werden. „Was tue ich, wenn ich angegriffen werde? Macht es Sinn mich einzumischen? Wie mache ich am besten auf mich aufmerksam, wenn ich mich in einer unangenehmen Situation befinde? Kann ich mich überhaupt irgendwie davor schützen? Wie kann ich selbst helfen, ohne mich in Gefahr zu bringen?“ Diese wurden dann gemeinsam besprochen und versucht Tipps zu geben, wie man handeln kann – jedoch wurde stets betont, dass es immer von der Situation abhängig ist und es leider kein Pauschalrezept gibt.

Insgesamt war es ein sehr gewinnbringender Tag, der vielen Schülerinnen und Schülern nicht nur Spass gemacht hat, sondern bestimmt auch den ein oder anderen Denkanstoß für das eigene Handeln gegeben hat.